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Holzpellets: Günstig allein macht noch keine Nachfrage

Die Pelletpreise verharren auch im November in unmittelbarer Nähe ihres Drei-Jahres-Tiefs. Bei nur geringen Preisschwankungen geht es weiter seitwärts und Kunden haben nach wie vor die Möglichkeit, sich günstig zu bevorraten. Die Nachfrage gestaltet sich dennoch verhalten. Nach dem Rekord-September hatte sich das Kaufinteresse der Verbraucher im Oktober halbiert und bleibt auch im November bestenfalls durchschnittlich. Viele Haushalte sind bereits gut für den kommenden Winter bevorratet und die ruhige Preisentwicklung setzt keinen neuen Kaufimpuls.

Stand Mitte November sind lose Holzpellets in Deutschland für knapp 250 Euro je Tonne zu haben und Sackware kostet rund 300 Euro je Tonne. Verbraucher in Österreich zahlen ca. 290 bzw. 360 Euro für eine Tone Pellets. In der Schweiz fällt die Differenz aktuell geringer aus. Hier sind ca. 380 Franken für lose Ware und 380 Franken für Sackware fällig. Im Jahr 2024 waren bisher zwei große Bevorratungswellen auszumachen – eine im April, nachdem die Preise einen ersten Tiefpunkt bei rund 260 Euro je Tonne (lose Pellets Deutschland) erreicht hatten und die Zweite im September, als das bisherige Jahrestief der Pelletspreise auf die saisonale Kaufphase des ausgehenden Sommers traf. Seitdem herrscht eine ausgeprägte Ruhe, die zäh über dem Markt liegt, wie der gewärtige Novembernebel. Die Preisturbulenzen der Jahre 2022 und 2023 sind Geschichte und Holzpellets gelten inzwischen wieder als gleichbleibend günstiger Brennstoff.

Nachdem die Pelletpreise in Deutschland zu Jahresbeginn noch bei 325 Euro je Tonne lagen, ging es bis April zügig abwärts, ehe der Trend in die nun vorherrschende Seitwärtsbewegung auslief. Der weiter Ausblick bis Weihnachten verspricht wenig Abwechslung. Anders als beim Heizöl gibt es bei Holzpellets keine CO2-Bepreisung und entsprechend auch keine Erhöhung zum Jahreswechsel, der es zuvorzukommen gilt. Auch der Neubau von Pelletheizungen ist zahlenmäßig weit weg von den Boom-Jahren 2022 und 2023, sodass Verbraucher keine sprunghafte Erhöhung der Nachfrage befürchten müssen. Daher lautet die Preisprognose bis zum Jahresende: seitwärts. Wie es zu Beginn des Jahres 2025 weiter geht, dürfte in erster Linie vom Wetter abhängen. Fällt der Winter zur Abwechslung kalt oder zu kalt aus, so winkt den Pelletlieferanten eine steigende Nachfrage, die auch zu einer saisonal nicht üblichen Steigerung der Preise führen dürfte. Letzteres wäre für Verbraucher mit Bedarf also doch ein Argument dafür, im alten Jahr noch aktiv zu werden.

Im Brennstoffkostenvergleich gegenüber Heizöl liegen Holzpellets auch im November konstant gut im Rennen und sind nur knapp halb so teuer wie der fossile Energieträger. Die Kilowattstunde Energie aus Heizöl kostet ca. 9,4 Cent, während die Kilowattstunde aus Holzpellets bei ca. 5,0 Cent zu verorten ist. Es gilt die Faustregel zwei kg Pellets liefern in etwa die selbe Energie wie ein Liter Heizöl – nämlich zehn Kilowattstunden kWh. Bei Erdgas ziehen die Endverbraucherpreise leicht an und pendelt um die zehn Cent je kWh zzgl. Grundgebühr. Weitere Preissteigerungen bei Gas wären in den nächsten Wochen keine Überraschung, denn die Entwicklung der Großhandelspreise in Rotterdam (TTF Notierung) zeigt nunmehr deutlich nach oben. Seit dem letzten Zwischentief im September ging es rund ein Drittel herauf und im Vergleich zum Jahrestief von Ende Februar hat sich der europäische Referenzpreis nahezu verdoppelt. Zuletzt sorgte die erhöhte Nachfrage aus Gaskraftwerken zur Stromerzeugung für steigende Preise. Das windstille Wetter mit zähem Nebel und den kurzen Novembertagen sorgte für einen Einbruch der Ökostromproduktion in Deutschland. Die sogenannte Dunkelflaute bedingt erhöhte Stromimporte und das Anfahren von Reservekapazitäten zur konventionellen Stromerzeugung. -ok-

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