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Heizölnachfrage bleibt vor Ostern verhalten

An den Ölbörsen sorgen neue Gesprächstöne aus China und US-Sanktionen gegen den Iran für Auftrieb. Auch die jüngsten Lagerbestandsdaten des DOE sorgen für bullishe Stimmung. Die Heizölpreise in Deutschland und der Schweiz folgen und steigen vor dem langen Osterwochenende mit durchschnittlich 0,3 Cent bzw. Rappen je Liter leicht an. In Österreich können sich Verbraucher über weitere Abschläge freuen. Mit mildem Wetter und Feiertagsstimmung bleibt die Nachfrage verhalten.

Die internationalen Ölbörsen zeigen sich zum Gründonnerstag fester. Den entscheidenden Impuls lieferte gestern eine Meldung aus China: Peking hat seinen Verhandlungsführer im Zollkonflikt mit den USA ausgetauscht – ein symbolischer Schritt, der neue Bewegung in die festgefahrene Situation bringen könnte. Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Gespräche wächst, nachdem zuletzt monatelang Stillstand herrschte. Anzeichen für eine mögliche Annäherung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wurden an den Finanz- und Rohstoffmärkten dankbar aufgenommen. Die Ölpreise zogen daraufhin deutlich an. Die Nordseesorte Brent klettert am Mittag auf 66,34 US-Dollar je Barrel, die amerikanische Ölsorte WTI steigt auf 66,07 US-Dollar je Fass an.

Am Mittwoch hatte es zunächst nach einer Fortsetzung des Abwärtstrends ausgesehen. Die IEA hatte vor einer anhaltenden Überversorgung bis mindestens 2026 gewarnt, mehrere Großbanken wie Goldman Sachs und HSBC senkten ihre Preisprognosen. Doch ein klares Verkaufssignal blieb aus. Stattdessen nutzten die Märkte die China-Meldung als Wendepunkt. Zusätzlich stützten neue US-Sanktionen gegen iranische Ölexporte, darunter auch Maßnahmen gegen chinesische Zwischenhändler. Die Sorge vor einem knapperen Angebot kehrte damit kurzfristig zurück. Auch die DOE-Lagerdaten fielen leicht bullish aus. Zwar stiegen die Rohölbestände, doch gleichzeitig gingen Benzin- und Destillatvorräte stärker zurück als erwartet.

Die Stimmung am Ölmarkt bleibt damit gespalten. Einerseits bleibt die Skepsis mit Blick auf die globale Konjunktur, schwache Nachfrageerwartungen und steigende Fördermengen innerhalb der OPEC+. Gleichzeitig sorgen geopolitische Risiken und politische Signale immer wieder für Gegenbewegungen.

Die Heizölpreise ziehen vor dem langen Osterwochenende nochmal leicht an. Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Literpreis wieder knapp über der 90-Cent-Marke, in der Schweiz bei gut 98 Rappen. Das sind rund 0,3 Cent mehr als am Vortag. Insgesamt hat sich das Preisniveau in den letzten Tagen seitwärts eingependelt. Kleinere Preisschwankungen halten die Heizölpreise stabil um die 90 Cent. Mit den bevorstehenden Feiertagen und den vielerorts warmen Temperaturen rückt der Heizölkauf für viele erst einmal in den Hintergrund. Neue Impulse dürften erst nach den Feiertagen für Bewegung sorgen. Ausnahme ist Österreich, hier setzen die Heizölpreise ihren Abwärtsmarsch konsequent fort und steuern optimistisch die 1-Euro-Marke an.

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