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Öl- und Heizölpreise rutschen stark ab

Die Ölpreise knüpfen an ihre gestrige Abwärtspartie an und fallen förmlich in den neuen Handelstag. Am Mittag bauen sie ihre Verluste aufgrund der Meldung aus Israel weiter aus und nehmen die Heizölpreise mit in ihren Strudel. Starke Preisrückgänge in Deutschland und der Schweiz stehen heute auf dem Tagesprogramm. Durchschnittlich drei Cent bzw. Rappen je Liter gibt der Preis für Heizöl nach und lässt viel Spekulationsraum für weitere Abschläge.

Die Ölpreise sind gestern stark gefallen, nachdem bekannt wurde, dass Israel bei einem möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht die Öl- und Atomanlagen angreifen wird. Damit entfiel ein großer Teil der Risikoprämie, die wegen möglicher Angebotsausfälle durch den Iran eingepreist war. Die Märkte reagierten darauf erleichtert, da die Gefahr von Versorgungsengpässen geringer erscheint. Die Nachricht ebnete den Weg für alte Nachfragesorgen, die sich zurück in den Fokus rückten.

Bereits gestern gerieten die Ölpreise unter Druck, nachdem der chinesische Finanzminister Lan Foan nicht mit dem Maßnahmenpaket herauskam, das Marktteilnehmer erhofften. Zwar sollen mehr Staatsschulden, finanziert über Anleihen, die Wirtschaft ankurbeln, doch konkrete Zahlen und Maßnahmen wurden nicht auf den Tisch gebracht. Als größter Ölimporteur der Welt schauen Anleger verstärkt auf China. Zudem veröffentlichte die OPEC gestern ihren Monatsbericht und senkte zum dritten Mal in Folge ihre Prognose für das weltweite Nachfragewachstum. Im Laufe des Tages wird noch der Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlicht, der ebenfalls pessimistisch ausfallen dürfte. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent notiert am Mittag bei 73,63 US-Dollar, das Fass der amerikanischen Ölsorte WTI kostet aktuell 70 US-Dollar.

Die Preise im deutschen Inland verzeichnen heute einen deutlichen Rückgang. Zwischen zwei und drei Cent durchschnittlich rutschen die Heizölpreise nach unten. Damit lassen sie die 1-Euro-Marke weit hinter sich und verzeichnen aktuell einen bundesweiten Durchschnitt von knapp 96 Cent je Liter. Verbraucher sind nun in Lauerstellung, denn Potenzial für weitere Preisabschläge ist da. Getoppt wird der Preisrutsch noch in der Schweiz. Hier fallen die Heizölpreise um drei Prozent auf einen kantonweiten Durchschnitt von knapp 97 Rappen je Liter. Auch dort ist die Nachfrage noch verhalten und Ölheizer begeben sich in den Spekulationsmodus. Schließlich ist das Jahrestief nicht mehr weit. In Österreich ist von dem Preisfieber nichts zu spüren. Mit moderaten Abschlägen gehen die Heizölpreise in den Tag und harren aus. Dort zeigen sie sich im landesweiten Durchschnitt von 1,11 Euro pro Liter von ihrer gemächlichen Seite.

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