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Ölpreise stabilisieren sich – Markt bleibt nervös

Nach den politischen Turbulenzen zum Wochenstart zeigen sich die Ölpreise wieder etwas fester. Leichte Aufschläge bei Gasoil und ein gemeldeter Rückgang der US-Ölvorräte stützen den Markt zur Wochenmitte. Die Heizölpreise in Deutschland und der Schweiz ziehen heute rund einen Cent bzw. Rappen je Liter an. In Österreich geht der Trend hingegen weiter nach unten. Die Nachfrage bleibt gering, der Frühling macht sich auch am Heizölmarkt bemerkbar.

Nach einem ruhigen Wochenstart zeigte der Ölmarkt am Dienstagabend wieder etwas mehr Bewegung. Die Rohölpreise legten leicht zu, nachdem erste Lagerdaten des American Petroleum Institute (API) einen Rückgang der US-Rohölvorräte signalisierten. Auch Benzin- und Destillatbestände sanken kräftig. Die offiziellen Zahlen der US-Energiebehörde (DOE) werden heute Nachmittag erwartet. Sollte sich der Trend bestätigen, könnten die Ölpreise kurzfristig weiter anziehen.

Für zusätzliche Unruhe sorgt weiterhin das politische Umfeld in den USA. Präsident Trump hatte am Wochenende erneut die Geldpolitik der US-Notenbank kritisiert und öffentlich über die Ablösung von Fed-Chef Powell spekuliert. Zwar ruderte er am Dienstag teilweise zurück, dennoch blieb die Verunsicherung bestehen. Die Märkte reagieren sensibel auf Äußerungen zur Zinspolitik, weil steigende oder fallende Leitzinsen direkten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und damit auch auf den Energiebedarf haben.

Auch auf diplomatischer Ebene bewegt sich etwas. Bei den laufenden Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran gab es in den vergangenen Tagen mehrere Gesprächsrunden in Oman und Rom, die laut Beobachtern konstruktiv verliefen. Konkrete Ergebnisse stehen noch aus, doch die Fortsetzung der Gespräche deutet auf eine grundsätzlich positive Gesprächsatmosphäre hin. Parallel dazu haben die USA weitere Sanktionen gegen ein iranisches Flüssiggas-Netzwerk verhängt. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte das Angebot iranischen Rohöls auf dem Weltmarkt mittelfristig wieder steigen.

Zur Wochenmitte verzeichnen die Heizölpreise in Deutschland einen spürbaren Anstieg. Im deutschen Durchschnitt kostet der Liter aktuell rund 90,6 Cent. Damit ist Heizöl aktuell rund einen Cent pro Liter teurer als gestern. Insgesamt bleibt die Preisspanne zwischen 89 und 91 Cent jedoch intakt, größere Sprünge bleiben aus. Die Nachfrage bleibt bundesweit überschaubar. Auch in den Nachbarländern zeigt sich ein ruhiges Bild. In Österreich setzt sich der seit Monaten beobachtbare Abwärtstrend fort. Der durchschnittliche Literpreis liegt dort bei rund 1,06 Euro und Verbraucher sind in der komfortablen Lage einfach weiter abzuwarten. Anders sieht es in der Schweiz aus. Hier zeigen sich die Heizölpreise deutlich schwankungsanfälliger. Die gute Nachricht: die Preise bewegen sich seit Anfang April zumindest unter der 1-Franken-Marke.

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