Marktdetails

Öl- und Heizölpreise pausieren vorerst Talfahrt

Die Öl- und Heizölpreise stagnieren am Donnerstag und pausieren ihre Talfahrt der vergangenen Tage. Die jüngsten API-Daten und Unsicherheiten bezüglich des Nahost-Konflikts lassen vorerst den Wind aus den Segeln. Marktteilnehmer warten nun auf den offiziellen US-Bestandsdatenbericht des US-Energieministeriums, der neue Impulse und Richtungsvorgaben liefern könnte. In Deutschland und Österreich können Verbraucher vielerorts noch geringe Abschläge bei den Heizölpreisen mitnehmen, während sich diese in der Schweiz heute nach oben orientieren.

Die Ölpreise stagnieren am Donnerstag, nachdem sie drei Tage in Folge gesunken waren. Bereits am Mittwoch fielen die Rohölpreise für Brent und WTI auf den niedrigsten Stand seit Anfang Oktober. Die jüngsten Preissenkungen sind zum Teil auf nachlassende Sorgen um mögliche Angebotsunterbrechungen im Nahen Osten zurückzuführen. Berichte, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Öl- und Atomanlagen verschonen könnte, haben die Risikoprämien auf dem Ölmarkt deutlich reduziert. Dennoch bleibt die Lage angespannt, da die genauen Maßnahmen Israels noch nicht klar sind, was die Unsicherheit für den Markt aufrechterhält. Ein weiterer Faktor, der die Ölpreise belastet, sind die gesenkten Nachfrageprognosen für 2024 und 2025, die sowohl von der OPEC als auch von der Internationalen Energieagentur (IEA) in ihren aktuellen Berichten veröffentlicht wurden. Die pessimistischeren Aussichten sind auf eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung in wichtigen Verbrauchermärkten wie China zurückzuführen. Trotz wirtschaftlicher Stimuluspläne konnte China bislang keine nachhaltigen Impulse für den globalen Ölmarkt setzen.

Eine kleine Gegenbewegung lösten die gestrigen Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API) aus. Das API meldete einen unerwarteten Rückgang der landesweiten Rohöl-, Benzin- und Destillatbestände. Besonders stark traf es im Report die Benzinbestände, die in der letzten Berichtswoche um 5,9 Millionen Barrel gesunden sein sollen. Der größte Anteil auf den starken Rückgang dürfte auf das Konto von Hurrikan Milton gehen, der in der vergangenen Woche in Florida wütete. Die starke Nachfrage nach Benzin und eine geringere Raffinerieauslastung tragen ihren Anteil. Mehr Aufschluss wird der offizielle Bericht des Department of Energy (DOE) geben, der wegen des US-Feiertages am Montag erst heute erscheint. Neben den Beständen werden auch Daten zur Nachfrageentwicklung, den Im- und Exporten sowie der Raffinerieauslastung geliefert. Sollte das DOE die Abbauten bestätigen, könnte dies den Markt kurzfristig stützen.

In Deutschland und Österreich treten die Heizölpreise mit marginalen Abschlägen, in der Schweiz mit leichten Aufschlägen weitestgehend auf der Stelle. Hier heißt es warten, was die Börse vorgibt und wie stark die DOE-Daten heute gewichtet werden. Das leichte Aufwärtspotenzial, das in der Luft liegt, ist auch auf den schwächelnden Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen. Da Rohöl in US-Dollar gehandelt wird, macht ein schwächerer Euro die Importe für europäische Länder teurer. Insgesamt bleiben mit Sicht auf das laufende Jahr die Einkaufskonditionen attraktiv. Wer jetzt noch in 2024 beliefert wird, spart sich zudem noch die höhere CO2-Gebühr, die ab dem nächsten Jahr mit ca. drei Cent je Liter wieder fällig wird.

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