Nach einer monatelangen Talfahrt ist die Preisbewegung bei Ende April in eine Seitwärtsbewegung gelaufen. Anfang Mai verharren die Notierungen mit gut 260 Euro je Tonne im deutschlandweiten Durchschnitt im Bereich ihres Langzeittiefs. In Österreich werden bei identischem Preistrend aktuell noch 285 Euro je Tonne Holzpellets notiert. In der Schweiz ist der Pelletpreis im Bereich von 340 Franken je Tonne angekommen. Damit ist die 6.000-kg-Standardlieferung überall so günstig wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Zuletzt kosten lose Holzpellets Ende 2021 weniger als derzeit.
Bei anhaltend hoher Nachfrage können sich die Pelletpreise aktuell stabilisieren. Der Abwärtsspielraum scheint zum Start in die Sommersaison vorerst ausgereizt und Kunden sollten genau abwägen, ob es sich lohnt, mit einer geplanten Bevorratung weiter zu warten. Bereits in den beiden Vorjahren war das traditionelle Sommer-Preistief am Pelletmarkt eher ein Frühjahrspreistief. 2022 und 2023 wurden schon im April wurden die Tiefs markeiert und ab Mai begannen die Notierungen wieder zu steigen. Während es sich 2023 um einen eher moderaten Anstieg handelte und die Einkaufskonditionen zum Ende des Jahres noch einmal besser lagen, brachte 2022 an dem Hochsommer den Pellets-Preisschock mit dem unrühmlichen Allzeithoch der Pelletpreise im August. Hier dauerte es lange, ehe sich der Markt normalisierte. Der Sommer 2024 verspricht zunächst einen günstigen Start und das Potential für Preissteigerungen scheint geringer als in den Vorjahren, denn der Zubau an neuen Pelletheizungen ist durch das politsche Hick-Hack in Berlin ins Stocken geraten. Auch wenn die Fördergelder zwischenzeitlich wieder üppig sprudeln, zeigt sich am gesamten Heizungsmarkt, dass hier viel Verbrauchervertrauen verspielt wurde. Generell wurden viele private Ausgaben im Zuge der allgemeien Teuerung und unsicherer Aussichten zurückgestellt. Umgekehrt hat der Handel mit stark gestiegenen Logistikkosten zu kämpfen, die das weitere Abwärtspotential der Pelletpreise begrenzen. Vieles spricht daher für ein “Soft-Landing” am Pelletmarkt.
Mit Blick auf die regionale Verteilung der Pelletpreise zeigt sich in Deutschland ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Während Kunden im Norden und Osten der Republik mit teils 270 Euro je Tonne Pellets rechnen müssen, ist der Heizstoff im Süden verbreitet für nur rund 240 Euro je Tonne zu haben. Bei den Großstädten sind Stuttgart und München am preiswertesten. In Österreich und der Schweiz sind die nationalen Preisunterschiede aktuell deutlich geringer als in Deutschland. Sackware wird je nach Region und Abnahmemenge für rund 300 Euro bzw. je Palette gehandelt.
Der monatliche Brennstoffkostenvergleich gegenüber Heizöl und Erdgas fällt nochmals etwas positiver zu Gunsten von Holzpellets aus. Heizöl in Deutschland gibt leicht nach und kostet Anfang Mai ca. 9,8 Cent je kWh, während die Kilowattstunde aus Holzpellets auf ca. 5,2 Cent gefallen ist. Neuverträge für Gas differieren aktuell stark im Preis und sind für durchschnittlich ca. acht Cent je kWh zuzüglich Grundgebühr zu haben. Hier macht sich vor allem der seit 1. April 2024 wieder auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuersatz preistreibend bemerkbar. Heizöl wurde durchweg mit 19 Prozent MwSt. besteuert und kam nicht in den Genuss der Sonderbehandlung. Holzpellets profitieren generell vom ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Hier ist dauerhaft keine Erhöhung geplant. -ok-