Der Pelletmarkt ist mit Schwung in den kalendarischen Herbst gestartet und zeigt sich dabei anhaltend verbraucherfreundlich. Im September gab es trotz der saisonal weiter anziehenden Nachfrage nur geringe Preisaufschläge. Lose Holzpellets notiert gegenüber dem vorläufigen Jahrestief von Ende August nur ca. zwei Prozent fester und Sackware bleibt mit einem Plus von knapp drei Prozent ebenfalls am Boden. Insgesamt sind die Einkaufskonditionen für Holzpellets in Deutschland so günstig, wie seit November 2021 nicht mehr. Die Heizperiode kann kommen.
Mit ca. 246 Euro je Tonne lose Holzpellets in Deutschland, 291 Euro in Österreich und 343 Franken in der Schweiz sind Holzpellets so günstig, wie seit knapp drei Jahren nicht mehr und gut 100 Euro bzw. Franken je Tonne günstiger als vor einem Jahr. Nach der bereits seit Jahresbeginn fallenden Tendenz, war auch im Spätsommer kein Preisauftrieb zu beobachten. Trotz anhaltend hoher Kaufaktivität legten die Preise für Holzpellets im September nur geringfügig zu, was für eine gute Versorgung des Marktes mit Ware spricht. Auch die Lieferkapazitäten des Handels lassen mit einer durchschnittlichen Lieferfrist von rund drei Wochen keine Engpässe erkennen. Im Gegenteil: Nach dem hohen Zubau von Pelletheizungen in den letzten Jahren haben die Brennstoffhändler logistisch reagiert und zusätzliche Fuhrparkkapazitäten aufgebaut, die nun auf ein deutlich verlangsamtes Wachstum beim Heizungsbestand treffen. Nach der zwischenzeitlichen Kappung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im August 2022 und dem Relaunch des Antragssystems über die KfW im Februar 2024 nimmt der Neubau von Anlagen erst langsam wieder Fahrt auf. Die Produktions- und Lieferkapazitäten für Holzpellets sind dem Heizungsbestand sozusagen voraus, was für längerfristig günstige Preise spricht.
Planbarkeit und eine verlässliche Pelletpreisentwicklung sind bei der Kaufentscheidung für ein neues Heizungssystem besonders wichtig. Auf dem Weg zu einer regenerativen Energieversorgung kommt der verantwortungsbewussten Nutzung von Holz bereits heute eine Schlüsselrolle zu. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden aktuell knapp 16 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland über erneuerbare Energieträger gedeckt. Knapp zwei Drittel dieser Energie stammen aus Holz. Konkret nutzen rund 1,1 Mio. deutsche Haushalte Holz zum Heizen des kompletten Wohnraums, z.B. durch eine Pellets-Zentralheizung. Dazu kommen 11,2 Mio. sogenannte Einzelraumfeuerstätten in den 41,3 Mio. deutschen Haushalten. Kamin- oder Kachelöfen sind besonders im Einfamilienhausbereich weit verbreitet. Dies unterstreicht die Rolle von Holz in der Klimapolitik.
Im Brennstoffkostenvergleich gegenüber Heizöl und Erdgas haben Holzpellets ihren Vorsprung im September leicht eingebüßt. Die Kilowattstunde Energie aus Heizöl kostet ca. 9,3 Cent, während die Kilowattstunde aus Holzpellets bei ca. 4,9 Cent im Preis stagniert. Bei Erdgas sind die Großhandelspreise in Rotterdam (TTF Notierung) um knapp zehn Prozent gegenüber Ende August gefallen, liegen aber immer noch ca. 45 Prozent über dem bisherigen Jahrestief von Mitte Februar. Neuverträge für Gas sind weiterhin für knapp zehn Cent je kWh zuzüglich Grundgebühr zu haben. -ok-