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Ölpreise: DOE und EZB stützen

Am Freitag starten die Rohölpreise fester in den Handel, nachdem das API und DOE ihre Berichte veröffentlichten. Die gestrige Leitzinssenkung durch die EZB stützte ebenfalls. Im DACH-Raum zeichnet sich heute ein uneinheitliches Preisbild ab. Während die festere Tendenz mit 0,4 Cent je Liter Aufschlag in Deutschland ankommt, bleiben die Heizölpreise in Österreich und der Schweiz auf Abwärtskurs.

Die Ölpreise erlebten gestern eine leichte Stabilisierung und knüpfen im Freitagshandel an, nachdem sie in den vorangegangenen Tagen deutlich eingeknickt waren. Bullishe Signale kamen am Mittwoch vom American Petroleum Institute (API), das merkliche Abbauten bei Rohöl und den Produkten meldete. Diese wurden gestern, nicht ganz so umfangreich, vom Department of Energy bestätigt. Die offiziellen US-Ölbestandsdaten zeigen einen deutlichen Rückgang in der letzten Woche, sowohl bei Rohöl als auch bei wichtigen Produkten wie Benzin und Destillaten. Die gesamten Vorräte sanken um sieben Millionen Barrel, was auf stark gesunkene Netto-Importe zurückzuführen ist, die sich durch Hurrikans im Golf von Mexiko verzögerten. Trotz dieses Bestandsabbaus überzeugt die Nachfrage weiterhin nicht, da der Benzinverbrauch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt. Gleichzeitig erreichte die US-Ölförderung ein neues Rekordhoch von 13,5 Millionen Barrel pro Tag, was längerfristig für Preisdruck sorgen könnte. Insgesamt fiel der Bericht bullish aus und stützte die Rohölpreise. Am Mittag kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent 74,42 US-Dollar, das Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet 70,67 US-Dollar. Trotz dieser Erholung stehen die Preise vor dem größten wöchentlichen Verlust seit Anfang September, mit einem Rückgang von etwa sechs Prozent.

Der Handel bleibt volatil. Neben den Nachfragesorgen, die vor allem China gelten, bleiben geopolitische Spannungen im Nahen Osten ein wesentlicher Risikofaktor. Nach der Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar hat die Hisbollah angekündigt, ihre Angriffe gegen Israel zu intensivieren. Diese Eskalation könnte potenziell die Ölversorgung in der Region beeinträchtigen, was den Markt in den kommenden Tagen eingepreist werden könnte. Feste Aktienindizes aus Europa waren ebenfalls Futter für die Ölbullen. Der DAX legte gestern Vormittag eine starke Kursrally hin, beflügelt von einer erwarteten Zinssenkung durch die EZB um 25 Basispunkte. Am Nachmittag richtete sich der Fokus der Märkte auf die Pressekonferenz der EZB, bei der Präsidentin Christine Lagarde verkündete, die Leitzinsen erneut zu senken.

In Deutschland setzen sich die gestern schon angedeuteten Preisaufschläge durch. Die Heizölpreise erreichen heute einen bundesweiten Durchschnitt von 94,73 Euro für 100 Liter, und kosten im Mittel 0,4 Cent je Liter mehr als gestern. In Österreich und der Schweiz heißt es weiter sparen. Hier ist die Abwärtsbewegung intakt und Ölheizer können von Abschlägen zwischen 0,1 und 0,4 Cent bzw. Rappen profitieren. Die Nachfrage im DACH-Raum ist seit dem Preisrutsch angezogen und wer noch Platz im Tank hat, nutzt die Gelegenheit zum Nachtanken.

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